Ohne
John Dobson gäbe es heute keine billigen Teleskope mit großer Öffnung. Erst die nach diesem Mann benannten Teleskope
brachten Öffnungen größer als 10“ bezahlbar unter die Leute. Die
durch die explosionsartige Verbreitung der Dobsonteleskope in den 90ern
massenhaft hergestellten Newtonspiegel ermöglichten schließlich auch die
preiswerte Herstellung großer Optiken für andere Montierungstypen.
John
Dobson ist in den USA eine Legende als Begründer der modernen bezahlbaren
Amateurastronomie. Natürlich hatte er eigentlich nicht vor, eine Revolution
loszutreten, sondern es waren dir äußeren Umstände, die ihn einen neuen
Teleskoptyp entwickeln ließen.
John
Dobson wurde 1915 als Sohn eines Missionarehepaares geboren. Er kehrte mit
seiner Familie 1927 in die USA zurück. Er studierte in Berkley an der Universität
von Kalifornien Biochemie. Er schloss sein Studium mit akademischen Graden in
Chemie und Mathematik ab. Schon während seines Studiums wurde er Anhänger
einer religiösen Vereinigung, für die er 1944 seine Arbeitsstelle aufgab und
als Mönch sein Leben der Vereinigung widmete. 1956 baute er buchstäblich aus
Abfall sein erstes 12“-Teleskop (inklusive des Spiegelschleifens). 1967 wurde
er wegen des ständigen unerlaubten Verlassens des Klostergeländes aus der
Vereinigung verwiesen. Er hatte inzwischen einige Teleskope gebaut und viele
Leuten das Bauprinzip erklärt und ihnen den Himmel geöffnet. Nach dem
Rausschmiss ging er nach San Francisco, wo im Lauf der Jahre tausenden Passanten
an einer Straßenecke den Himmel näherbrachte. Er gründete mit einigen
Bekannten den Klub „San Francisco Sidewalk Astronomers“. Die Saat war gesät.
In den 70ern und 80ern durchlief das Dobsonteleskop noch viele
Entwicklungsstufen, aber das Grundprinzip ist allein John Dobson zu verdanken.