Ausrüstung

Inzwischen hat meine astronomische Ausrüstung einigen Umfang angenommen. Das hatte man mir als Anfänger prophezeit, aber ich wollte ja nicht hören.  Im Folgenden werde ich kurz die Ausrüstung auflisten und begründen warum gerade diese mir geeignet erscheint. Übrigens habe ich so gut wie Alles gebraucht erstanden, was die Kosten auf ein erträgliches Maß gedrückt hat.

Teleskope und Ferngläser:

Es gibt nicht DAS Teleskop für alle Zwecke sie sind entweder zu groß, zu klein haben das falsche Öffnungsverhältnis etc. Deswegen haben sich bei mir inzwischen folgende Instrumente angesammelt:

Mein selbstgebautes 16"-Ultraleicht-Dobson f4,5 aus Aluminium. Alles weitere dazu hier. Vorteile sind geringes Gewicht von insgesamt 30 kg und gute Mobilität bei dieser Spiegelgröße sowie enormes Lichtsammelvermögen. Hat nebenbei bemerkt dieselbe Brennweite wie das 6"-Maksutov (1800 mm). Die Arbeit der Nachführung übernimmt ein Dob Driver II. Die Himmelsobjekte zu finden überlasse ich nach ein paar Jahren erfolgreichem Starhopping einem Celestron Advanced Astro Master.
Ein VC200L von Vixen ist mein neues Hauptinstrument auf der Balkonsternwarte. 40 mm voll ausgeleuchtetes Bildfeld ohne Verzeichnungen bei 1800 mm Brennweite erfordern aber wohl auch eine große CCD-Kamera...
Ein MK-67 Maksutov von INTES Moskau 150 mm f12. Ein bezahlbares und optische exzellentes Teleskop. Ich nutze es hauptsächlich für Sonne, Mond und Planetenbeobachtungen, da es die Abbildungsqualität eines sehr guten 4"-Apo-Refraktors besitzt (bei deutlich niedrigerem Preis). Die Webcamaufnahmen unter Mondbilder sind mit diesem Teleskop entstanden. Für visuelles Deepsky hat es mir allerdings zuwenig Öffnung.
Ein 8"-Newton (f=900 mm) von Scopequpiment auf einer EQ5 für CCD-Astrofotografie mit meiner modifizierten Vesta Pro Webcam.
Ein 114mm Newton mit nur 440mm Brennweite, umgebaut zum Astrographen.
Ein 11x80 Großfernglas "Tordalk" on Beck/Kassel mit 4,3° Feldgröße bei maximaler Austrittspupille von 7,1 mm. Bei dunklem Himmel vermittelt es ein sensationelles 3D-Gefühl in der Milchstraße. Der Cirrus-SNR ist damit bei dunklem Himmel ebenfalls ohne Filter als Bogen zu sehen.

Montierungen+Computer:

Eine EQ5 mit Zweiachsensteuerung als Unterbau für das MK-67 und  für den 8"-Newton. An dieser Montierung gibt es aber noch viel zu verbessern (siehe http://www.astronomyboy.com).
Die EQ5 wurde von mir mit einem Meade Autostar Kontroller und dem Anbausatz von www.goto4all.de aufgerüstet. Goto mit 14.000 Objekten und saubere Nachführung für die Astrofotografie sind ohne Probleme möglich. Siehe auch die Seite Autostar an EQ5.
Ein Celestron Advanced Astromaster mit über 10.000 Objekten als Aufsuchhilfe am 16"-Dobson.

Okulare:

Am Anfang habe ich versucht, durch preiswerte Okulare Geld zu sparen, aber der Beobachtungsspaß mit wirklich brauchbaren Okularen hat mich die meisten davon inzwischen verkaufen lassen. Nun besitze ich:

Ein Widescan II mit 90° Gesichtfeld und 32 mm Brennweite. Das ideale Übersichtsokular am 16"-Dobson. Weitaus billiger als ein 31mm Nagler (1/3) und fast genauso gut. Erreicht maximale Austrittspupille von 7,1 mm bei 1,6° Gesichtsfeld. M31 ist damit samt Begleitgalaxien im 16"-er in einem Bildfeld.
Ein Vixen LVW 22 mm: Tolles Einblickverhalten, sehr helles Bild, und mit meinem 1 1/4"-OIII-Filter der Schrecken aller flächenhaften Nebel. Der Anblick von M17 im 16"-er ist atemberaubend.
Ein Vixen LVW 13 mm: Wunderbar an offenen Sternhaufen, ansonsten gleiche Vorteile wie das 22 mm (65° Weitwinkel, 20 mm Augenabstand).
Ein Vixen LVW 8 mm:  Gleiche Vorteile wie das 22 mm (65° Weitwinkel, 20 mm Augenabstand), für Galaxien und Kugelsternhaufen.
Ein Pentax XL 5,2 mm für hohe Vergrößerungen, das Traumokular bei dieser Brennweite; für planetarische Nebel.

Damit sind folgende Vergrößerungen und Bildfelder am 16"-Aludobson möglich:

Okular Vergrößerung Bildfeld Reales Bildfeld  Austrittspupille [mm]
Widescan II 32 mm 57x 90° 1,57° 7,1
Vixen LVW 22 mm 83x 65° 0,78° 4,9
Vixen LVW 13 mm 140x 65° 0,46° 2,9
Vixen LVW 8 mm 228x 65° 0,29° 1,8
Pentax XL 5,2 mm 351x 65° 0,19° 1,2

Filter:

Schmalbandfilter sind das A und O der Deepsky-Beobachtung galaktischer Nebel (planetarische Nebel, Emissionsnebel, Wolf-Rayet-Nebel, Supernovareste). Ich besitze:

Einen UHC-Filter von Lumicon. Den benutze ich im Regelfall nur noch an sehr schwachen Nebel, die im OIII-Filter zu sehr abgedunkelt werden (bei 16").
Ein OIII-Filter von Lumicon. Mit großen Öffnungen meist der Unterschied zwischen sehen und nicht sehen. An Wolf-Rayet-Nebeln (NGC 2359 und 6888) und Supernovaresten (Cirrus) werden unglaubliche Details sichtbar.
Ein H-Alpha-Filter von Astronomics für die CCD-Kamera.

Zusätzlich sind da noch ein paar Farbfilter:

Orange, Grün, Blau-Filter von Celestron
Ein simpler Grau-Filter für Planeten und Mondbeobachtungen

CCD+Digitalkamera:

Zwei modifizierte Philips Vesta Pro Webcam's (SC1 und SC3) mit 640x480 Bildauflösung für Langzeitbelichtungen bis ca. 5 Minuten. Siehe Astrofotografie mit einer Vesta Pro Webcam.
Eine Canon 300D
Ein Lumicon-Off-Axis-Guider

Blaze-Gitter für Spektrosokopie:

Auf der ATT in Essen war günstig ein Blaze-Gitter  von Baader zu erwerben. Bisher habe ich ihn nur visuell eingesetzt, zukünftig wird die modifzierte Webcam als Spektroskop herhalten müssen. Erste Tests sind hier unter Astrofotografie mit einer Vesta Pro Webcam.